Lernen voneinander, Wachsen miteinander
Im Juni dieses Jahres war es soweit: Schulterblick ging erstmals auf Betriebsausflug! Und das gleich an einem der schönsten Orte in Österreich, Sankt Radegund (Willersdorf) in der Nähe von Graz. Dort befindet sich der landwirtschaftliche Betrieb, wo Sophia seit einigen Jahren mitwirkt und den wir in diesem Rahmen näher kennenlernen durften. Unser Betriebsausflug war also beides: Ein gemeinsamer Ausflug des Schulterblick-Teams, aber zugleich auch ein Besuch und ein Kennenlernen eines anderen Betriebs. Radfahrschule und Landwirtschaft treffen aufeinander – klingt sehr spannend, und genau das war es auch.
Sich mit einem Betrieb zu beschäftigen, der scheinbar kaum etwas mit einer Radfahrschule zu tun hat, war viel inspirierender als vielleicht vorweg erwartet. Das was auf den ersten Blick weit weg scheint, kommt einem gedanklich immer näher. Zugleich erweitert sich der Blick auf das Eigene, das so Vertraute.


Wir arbeiten größtenteils im Freien – das ist sicherlich die naheliegende Parallele. Arbeiten im Freien und alles was damit verbunden ist: Wie sehr wir vom Wetter abhängig sind, wie unterschiedlich die Wettersituationen sein können, denen wir ausgesetzt sind, wie unberechenbar sich die Arbeit und damit auch der wirtschaftliche Erfolg manchmal anfühlt… Und auf der anderen Seite ein ganz klares Gefühl, dass es einem richtig guttut, viel Zeit im Freien zu verbringen und die Natur zu spüren. Dass sich die Müdigkeit nach einem Arbeitstag im Freien einfach anders anfühlt als ein Arbeitstag vor dem Bildschirm. Und, noch eine Gemeinsamkeit haben die beiden Betriebe: Nachhaltigkeit ist beiden groß auf die Stirn geschrieben. Der eine Betrieb hat die Ressource Boden im Fokus und möchte so nachhaltig wie möglich Gemüse für die Region produzieren, der andere setzt auf die nachhaltige Mobilitätsform in der Stadt, aufs Radfahren.

Ein drittes Thema, das naturgemäß sehr präsent war, war das Thema Wachsen: Wie entsteht etwas? Was braucht es, damit es wachsen kann? Wie groß kann oder soll etwas werden? Wir haben im Rahmen des Betriebsausflugs gemeinsam gesät in der Hoffnung, dass daraus etwas entsteht. Sophia hat uns gezeigt, worauf es dabei ankommt. Und tatsächlich, nach zwei Wochen kam aus der Erde schon viel Grünes heraus. Bei Schulterblick hat es ein wenig länger gedauert, zwei Jahre von der vagen Idee im Verborgenen bis zum ersten Radfahrkurs mit einer Schulklasse auf Radwegen im 1. Bezirk.
Je größer etwas wird, desto wichtiger ist es, sich um das zu kümmern, was das Ganze zusammenhält.
Ein gutes Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Teams war uns von Anfang wichtig und gerade jetzt, wo Schulterblick wächst, wollen wir dem viel Aufmerksamkeit schenken. Der Betriebsausflug in Sankt Radegund war dafür einfach perfekt. Hände in die Erde reinstecken, bei der Rätselrallye den richtigen Weg finden, Waldheidelbeeren pflücken und genießen, mitten im Wald kalt abduschen, ein Sonnwendfeuer entfachen…alles weit weg von unserer Tätigkeit als Radfahrlehrer:innen, aber das, was uns an diesem Wochenende verbunden hat und weit darüber hinaus verbindet.

Der Betrieb auf dem Sophia arbeitet heißt übrigens Colourful Greens. Auf ca. 740 Höhenmeter wird hier vielfältiges, farbenfrohes Gemüse und Blumen angebaut. Es wird biologisch gearbeitet, oder sogar mehr als das, zertifiziert ist der Betrieb jedoch nicht. Das Gemüse wird am Wochenende in einem kleinen Bauernladen im Ort Sankt Radegund und am Samstag am Bauernmarkt im Nachbarort Kumberg verkauft.

Wenn ihr sehen wollt, wie der Betrieb von Jason und Michele weiterwächst, dann folgt ihnen doch auf Instagram.
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