Im Oktober und November haben wir Rollerkurse an vier Schulen in Wien durchgeführt. Sie sind für uns der Auftakt des Projektes »Radeln & Rollern« der Wiener Gesundheitsförderung – WiG, das wir das zweite Mal in Kooperation umsetzen.

„Dreiviertel acht waren schon Kinder da, so groß war die Vorfreude auf den Rollerkurs!”,

erzählt uns eine Lehrerin lächelnd.

Viele Kinder hatten ihren eigenen Roller dabei, für alle anderen stellten wir die Roller bereit. Nach einer kurzen Einführung ging es schon los: Wir rollerten in Kleingruppen von circa fünf Kindern in den Bezirk hinaus. Ab und zu machten wir Stopps, um Situationen zu besprechen oder Verkehrsregeln abzufragen: 

Darf ich über den Zebrastreifen rollern? Wie mache ich mir das mit den anderen Fußgänger:innen aus, wenn der Gehsteig sehr schmal ist? Was kann ich machen, wenn mir jemand Platz macht? Antworten auf diese Fragen und weitere Tipps zum Radeln & Rollern gibt es im Mobilitätsleitfaden der WiG, den wir im Anschluss an die Schüler:innen verteilten.

Rollerkurs mit Schulklassen der MS Kagran, Fotos Schulterblick

„Ihr könnt’s fahren, wohin ihr wollt!”,

das war eine Ansage, die die Kinder sehr gern hörten:

Frei den Weg zu wählen hat vielen gefallen – teils beratschlagten die Schüler:innen gemeinsam, wohin weiter gerollert werden sollte. Dazwischen durften sie auch auf der Wienkarte nachforschen, wo wir gerade waren und wo ihre Schule ist.

„Ihr seid’s so fleißig am Rollern – cool!“

war der Kommentar einer Passantin.

Ihr Kommentar reihte sich ein, in die vielen lächelnden Gesichter, denen wir begegneten – wohl auch ein Spiegel für die Freude, die wir beim Rollern hatten. Fast 6 km hatten wir im zweiten Kurs zurückgelegt. Wir boten  eine zweite Pause an, aber die Kinder wollten weiter rollern. Wir wechselten nur ab und zu die Führung aus, sodass jedes Kind, das wollte, vorneweg rollern und uns als Gruppe anführen konnte.

Etwas verschwitzt und mit einem breiten Lächeln kamen wir zur Mittelschule Kagran zurück. Selbstbestimmt vorneweg rollern machte den Kindern so viel Freude, dass wir sie nicht einbremsen wollten – die Klasse vor der Mittagspause hatte in allen Kleingruppen noch mehr Energie, als der erste Rollerkurs in der Früh 😉

„Ihr macht das so toll!”

lobte uns eine Lehrerin zum Abschied.

Das freut uns sehr, wie auch das Nachfragen einer weiteren Lehrerin nach unseren Radfahrkursen.

Freude am Miteinander

Bei den Rollerkursen in Kagran und Neukagran, sowie in Seestadt Aspern begegneten uns nur selten Menschen am Gehsteig – demgegenüber waren in Sechshaus und Rudolfsheim, sowie in Hetzendorf weitaus mehr Menschen zu Fuß unterwegs – hier gab es viel mehr Interaktionen. Deshalb ist Rücksichtnahme und Kommunikation sehr wichtig, das vermitteln wir in den Rollerkursen – denn ein Miteinander ist für alle feiner!

Rollerkurs mit Schulklassen der SMS 12, Fotos Wiener Gesundheitsförderung

Aus vier Schulen nahmen insgesamt elf Schulklassen an den Rollerkursen teil:

Wer eine Weile rollert, ist vielleicht überrascht, wie sehr es das Standbein am Roller anstrengt: Auch im Rollerkurs luden wir die Kinder ein, immer mal wieder zu wechseln und mit dem anderen Bein am Roller zu stehen – für viele, auch uns selbst – herausfordernd. Doch Übung macht die Meisterin! Nach einer Weile ging es schon leichter: Das trainierte unser Gehirn, ein weiterer Gesundheitsaspekt. Denn darum geht’s: Gesund bleiben, durch regelmäßige Bewegung im Alltag!

Das Projekt Radeln und Rollern ist ein Projekt der Wiener Gesundheitsförderung – WiG in Kooperation mit Schulterblick. Unser beider Anliegen: Aktiv und sicher mobil sein, am Schulweg sowie in der Freizeit. Denn das hilft, motorische, kognitive und soziale Kompetenzen weiter auszubilden.

Rollerkurs mit Schulklassen der MSi Sechshaus, Fotos Johannes Hloch

Ausblick für 2024

Nächstes Jahr folgen die Radfahrkurse. Die Rollerkurse sind hierfür ein niederschwelliger Einstieg: So können die Kinder bereits am Gehsteig rollernd, die Freude am Miteinander im Verkehr entdecken und dabei Verkehrsregeln verinnerlichen.

Zudem folgen nächstes Jahr Workshops für Familien sowie Stakeholder-Workshops in den Bezirken. Hier wird basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen u.a. mit der Bezirksverwaltung und -politik, wie auch Polizei, Eltern und den Kindern selbst diskutiert.

Rollerkurs mit Schulkindern der MS Sonnenallee / Bildungscampus, Fotos Schulterblick

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